Das Jazztrio um den Pianisten Helmut Lörscher mit Bernd Heitzler (bass) und Matthias Daneck (drums) arbeitet zusammen in der Absicht, kammermusikalischen Jazz in lebendig dichtem Zusammenspiel zu verwirklichen, überwiegend anhand eigener Kompositionen, in denen auch Elemente der klassischen Musik jazzstilistisch reflektiert werden.
Pianist Lörscher ließ dabei Erfahrungen einfließen, die er im Bachjahr 2000 machte: Da begleitete er die Kabarettisten Matthias Deutschmann und Georg Schramm auf Tournee im Jazztrio mit Dieter Ilg (bass) und Matthias Daneck.
Die Idee der Bearbeitung Bachscher Themen in der Sprache des zeitgenössischen Jazz, ergänzt durch Originalkompositionen und Arrangements bekannter Standards, in denen das Spiel mit polyphonen Satztechniken beleuchtet wird, kulminierte in dem 2006 veröffentlichten Album badinerie – reflections in jazz. Kurz nach Erscheinen wurde die CD im Online Music Magazin zum besten Jazz-Album des Monats Dezember gekürt. Es wurde mehrfach im Rundfunk vorgestellt und es folgte eine Einladung zum Bachfest Leipzig.
Zum Ende des Richard-Wagner Jahres 2013 präsentierte das Helmut Lörscher Trio die CD tristanesque, eine ebenso unterhaltsame wie tiefgründige Reflexion der Musik Richard Wagners aus Sicht des modernen Jazz. Sie verfolgt den in der vorangehenden Produktion eingeschlagenen Weg konsequent weiter: bekannte Themen und Leitmotive im Stil des zeitgenössischen Jazz und mit dessen Mitteln zu verarbeiten.
Mit ihrem 2024 neu erschienen Album triosonate - chamber jazz explorations verfolgen die Musiker einen anderen Weg und nehmen die Auseinandersetzung mit klassischer Tradition ohne expliziten kompositorischen Paten auf. In deren Zentrum steht die Sonata à tre. Die Komposition für Jazztrio bietet gleichermaßen weitreichende auskomponierte Teile sowie Räume für lebendige Improvisation.
Die in den Kompositionen und Bearbeitungen von Helmut Lörscher typischen Wechsel stilistischer Facetten sowie Übergänge von auskomponierten und improvisierten Teilen verlangen von seinen Triopartnern ein hohes Maß an Flexibilität und Einfühlungsvermögen. Dies vermochten sie in jeder Phase der Zusammenarbeit einzubringen, auch in Zusammenarbeit mit Matthias Deutschmann in seinem 2021 uraufgeführten Kabarett-Programm Freiburg leuchtet zum 900-jährigen Stadtjubiläum. Eines der Stücke aus der neuen CD, Silver City, ist daraus hervorgegangen.
Auch in Zukunft will sich das Trio im Spannungsfeld von Jazz, klassischer Tradition und Neuer Musik kreativ bewegen.